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#facc-Klimawoche

#facc_hhu goes green

Seit dem Sommersemester 2022 gibt es bei uns am Lehrstuhl für BWL, insb. Financial Accounting die #facc-Klimawoche. Was ist das genau? In jedem Semester steht bei uns eine Vorlesungswoche in all unseren Veranstaltungen unter dem Motto „Klimawandel“. In dieser Woche versorgen wir Sie durch Gastvorträge, Präsentationen, Forschungsergebnisse, Publikationen, White Paper, Literaturempfehlungen, Beiträgen und Postings auf unseren Social Media Plattformen (@facc_hhu) mit verschiedenen Informationen rund um das Thema „Klimawandel“.

Spätestens 2050 will die EU klimaneutral sein – zu spät laut Experten, denn der Klimawandel hat längst begonnen. Neue Prognosen des Climate Action Tracker zeigen, dass sich die Erde bis 2100 um etwa 2,4 Grad erwärmt – auch wenn alle Staaten ihre Klimaschutz-Ziele bis 2030 umsetzen sollten. Laut Weltorganisation für Meteorologie (WMO) steigt der Meeresspiegel von Jahr zu Jahr auf neue Rekordhöhen. Für den Zeitraum 2013 bis 2021 beträgt der Anstieg 4,4 Millimeter pro Jahr. Zum Vergleich: Im Zeitraum von 1993 bis 2002 waren es noch 2,1 Millimeter pro Jahr. Die Entwicklung der CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre ist dabei entscheidend für das Klima. Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe entsteht Kohlenstoffdioxid (CO2), das sich in der Atmosphäre anreichert. Laut Welthungerhilfe geht mehr als die Hälfte des anthropogenen Klimawandels auf CO2-Emissionen zurück: Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist heute um ca. 40 Prozent höher als zu Beginn des 19. Jahrhunderts!

„Die Klimaveränderung wird für uns alle immer häufiger direkt spürbar, sie bleibt keine abstrakte statistische Größe.“ (Andreas Becker, Deutscher Wetterdienst, DWD)

Daher soll unsere #facc-Klimawoche auf die Dringlichkeit, Machbarkeit und langfristige Wirtschaftlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen aufmerksam machen – und natürlich aufzeigen, welche Rolle der Bereich Financial Accounting dabei spielen kann, um dem Klimaziel ein Stückchen näher zu kommen. Daher betrachten wir den Klimawandel als natürlichen Faktor, der in unserem Fachbereich des Financial Accountings auf verschiedenste Art und Weise berücksichtigt werden kann. Wir möchten Ihnen zeigen, wie klimabezogene Sachverhalte Eingang in die Unternehmensberichterstattung finden können und zukünftig müssen, um die Klimakrise zu bewältigen, und erfinden das Zitat von Barack Obama neu:

„We are the first generation [of accountants and auditors] to feel the impact of climate change, and the last generation [of them] that can do something about it.“ (facc i.A.a. Barack Obama)

Finanz- und Rechnungslegungsexperten (u.a. Aufsichtsräte, Vorstände) sowie Wirtschaftsprüfer stehen dabei vor einer großen Herausforderung, um den gestiegenen Ansprüchen an eine zielführende Klima- und Nachhaltigkeitsberichterstattung gerecht zu werden. So wurden von verschiedenen Seiten bereits erste Schritte unternommen, um die Offenlegung von klima- und nachhaltigkeitsbezogenen Informationen von Unternehmen in die (finanzielle) Berichterstattung zu integrieren – auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene.

Die IFRS Foundation hat jüngst das International Sustainability Standards Board (ISSB) gegründet. Als ein unabhängiges, privatwirtschaftliches Gremium entwickelt und verabschiedet es künftig die IFRS Sustainability Disclosure Standards (IFRS SDS). Durch das ISSB Standardsetting kann auf den Erfahrungen des IASB in der Finanzberichterstattung aufgebaut werden, um bestehenden Unsicherheiten und einem Vertrauensverlust der Stakeholder (Stichwort "Greenwashing") entgegenzutreten.

Im Rahmen des European Green Deals gibt es daneben eine Reihe von Neuerungen, die neue Berichtspflichten zu Nachhaltigkeitsaspekten in der Unternehmensberichterstattung einführen: die EU-Taxonomie für nachhaltige Aktivitäten, die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) und die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD).

Die European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) soll darüber hinaus eigene European Sustainability Reporting Standards (ESRS) entwickeln, welche sich jedoch an bereits bestehenden Rahmenwerken und Standards [z.B. Global Reporting Initiative (GRI), Sustainability Accounting Standards Boards (SASB), Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK), Empfehlungen der Task Force Climate-related Financial Disclosures (TCFD)] orientieren.

Auch wenn dies erste Schritte in die richtige Richtung sind, bleibt noch viel Luft nach oben. Darauf möchten wir mit unserer Klimawoche aufmerksam machen – denn wir müssen handeln, jetzt! Denn wie schon Albert Einstein sagte:

„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ (Albert Einstein)

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